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Ratgeber rund um Pflanzen und Garten

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Blüte der Schmetterlingsorchidee

Schale mit Tomatenfrüchten unterschiedlicher Sorten

Michael Ernst beim Vortrag

Im Bereich "Pflanze" finden Sie Informationen zum Wachstum und zur Entwicklung von Pflanzen. Dies reicht von der Sortenwahl über Licht, Temperatur, Wasser usw. bis zur Düngung, dem Pflanzenschutz sowie der Wahl von Pflanzsubstraten und Pflanzgefäßen.

Dieser Bereich ist noch im Aufbau.

Im Bereich "Garten" gehen wir u.a. ein auf Themen wie "Standortfaktoren kennen und optimieren", "Humus- und Kompost im Garten", "Mein Garten als Biotop", "Mein Garten im Klimawandel" usw.

 

Dieser Bereich ist noch im Aufbau.

Im Service-Bereich finden Sie einen Überblick der Fach-/Vortragsthemen mit entsprechenden Zusammenfassungen zum Download als pdf-Datei.

 

Der Service-Bereich wird laufend mit neuen Vorträgen und Downloads ergänzt.

 

Pflanzen & Garten im Oktober

Es ist Herbst geworden. Auch wenn es in einem "goldenen" Oktober wunderschöne, sonnenreiche Tage geben kann, so werden die Tage deutlich kürzer und auch die Temperaturen fallen - ggf. auch unter Null Grad.

Im Monat Oktober entwickelt sich typischerweise eine prächtige Herbstfärbung der Laubbäume und die Natur bereitet sich auf den Winter vor. Der Laubfärbung folgt der Laubfall und auch die Stauden ziehen sich ins Erdreich zurück. Frostnächte und auch frostige Tage gehören ebenso zu diesem Monat wie goldene Sonnentage. Die Ernte wird in diesem Monat für das Jahr abgeschlossen mit Ausnahme von sehr wenigen Früchten und dem Wintergemüse.

Häufig stellt sich im Oktober die Frage:

Was soll ich mit dem vielen Herbstlaub eigentlich machen?

Kann das kompostiert werden?

Grundsätzlich gilt: Pflanzen trennen sich mit dem Laubfall auch von nicht mehr verwertbaren Stoffwechselendprodukten. Organismen im Boden und Kompost "zerlegen" durch ihre Stoffwechselaktivität das abgefallene Laub und machen daraus letztlich wieder pflanzenverwertbare Nährstoffe. Aus diesem Grund sollte Laub "recycelt" werden, entweder als Flächen- oder Mietenkompostierung oder als Mulchmaterial. Laubhäufen dienen auch manchen Tieren als Ort für die Überwinterung.

Aber: Manches Laub, z.B. von Walnuss oder Eiche enthält so viele Gerbstoffe, dass auch die Boden- und Kompostorganismen überfordert sind, wenn sehr viel von diesem Laub eingebracht wird. Bei einer guten Mischung ist das aber kein Problem. Außerdem ist manchmal das Laub auch von Krankheiten befallen (z.B. Rosenrost) und dann sollte das Laub als Biomüll entsorgt werden, denn dieses Laub ist im Garten wieder Ausgangspunkt für Neuinfektionen im nächsten Jahr.

Rote Hagebuttenfrüchte

Wildfrüchte werden reif. Viele sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, so auch die Hagebutten, Früchte von Rosen. Aus ihnen kann nicht nur ein leckerer, sondern auch sehr vitaminreicher Brotaufstrich hergestellt werden.

 

Kräuter

Einzelbilder von links nach recht: Basilikum,Borretsch, Petersilie, Schnittlauch

Die Kräutersaison im Garten neigt sich dem Ende zu.

Mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Salbei, die unter extremen Frösten leiden können, sollten nun auf den Winter vorbereitet werden. Ein leichter Rückschnitt kann erfolgen. Für den eigentlichen Schnitt wartet man besser auf das Frühjahr, wenn erkennbar ist, welche Triebe den Winter unbeschadet überstanden haben. Ein leichtes Anhäufeln mit Laub kann sinnvoll sein, wirklich dicht "einpacken" sollte man die Kräuter aber erst, wenn strengerer Frost angesagt ist.

Von Kälte-empfindlichen Topfkräutern wie Basilikum können nun Stecklinge gewonnen werden (es sollten nur gesunde  und schädlingsfreie Triebe verwendet werden), um so ein Überwintern zu ermöglichen, da größere Pflanzen oft schwer auf der Fensterbank unterzubringen sind und, wenn sie in die Wohnung kommen, kränkeln.

Selbst bei eingeschränkten Möglichkeiten kann man Kresse, Rucola, Sprossen usw. anziehen, um so den ganzen Winter über eine pikant schmackhafte und frische Beilage zu haben.

 

Gemüse

Einzelbilder von links nach recht: Feldsalat, Kohlrabi-Jungpflanze, Mangold, Paprika, Rote Bete, Roma-Tomate

Trotz vereinzelt hoher Temperaturen sollte das Lagergemüse nun geerntet werden, andernfalls besteht die Gefahr auch bei moderaten Temperaturen, dass z.B. Kopfkohl aufplatzt und damit die Qualität und Lagerfähigkeit durch eindringende Fäulnis verringert wird. Auch Möhren neigen - insbesondere nach längerer Trockenheit - zum Platzen und außerdem schmecken vielen Sorten als übergroße Rüben nicht mehr so gut.

Während die winterharte Topinamburknolle bis in das zeitige Frühjahr im Boden am besten aufgehoben ist (wenn nicht Mäuse oder andere Schädlinge zum Problem werden), sollte Yacón, die nicht frostharte Verwandte der Topinambur, geerntet werden, sobald das Laub Frostschäden zeigt.

"Tropisches Fruchtgemüse", wie Zucchini, Gurke, Tomate, Paprika usw. wird im Freiland und aus dem unbeheizten Gewächshaus abgeräumt.

Eingelagertes Gemüse sollte nun regelmäßig auf Schäden/ Fäulnis kontrolliert werden.

Ganz wichtig: Gemüse darf nicht zusammen mit Obst gelagert werden, denn auch dann treibt das Gemüse vorzeitig aus!i

Nach wie vor gilt:

Nun ist es auch höchste Zeit das Wintergemüse zu säen (falls nicht erfolgt). Auf Pilzkrankheiten ist hier besonders zu achten, d.h. nasse Bestände vermeiden.

Abgeerntete Beete sollten vollständig geräumt werden, so dass sich nicht auf absterbenden Gemüserestpflanzen Krankheiten und Schädlinge vermehren können. Die abgeräumten Gemüsebeete können dann - wenn keine Winterkultur vorgesehen ist - noch mit einer Grüneinsaat bestellt werden, insbesondere dann, wenn ein Umgraben für diese Fläche nicht vorgesehen ist.

 

Obst

Einzelbilder von links nach recht: Apfelblüte, Kirschfrüchte, blühende Erdbeerpflanze, Birnenfrucht

Die Ernte kommt so langsam zum Abschluss. Das Obst ist bereits weiterverarbeitet oder wird eingelagert. Eine regelmäßige Kontrolle des Lagers ist notwendig, wobei die Früchte möglichst wenig Stress durch Erschütterungen erfahren sollten. Faules muss entfernt werden.

Im Garten sollten die Nützlinge nicht vergessen werden. Ein Laubhaufen und auch Reisig kann hier manchen tierischen und nützlichen Gartenbewohnern eine geeignete Überwinterungsmöglichkeit bieten.

Noch ist es nicht zu spät: Wer seinen Obstbestand erneuern oder erweitern möchte, sollte eine Herbstpflanzung ins Auge fassen. Da die Sommer zunehmend von großer Trockenheit geprägt sind, gewinnt die Herbstpflanzung mehr und mehr an Bedeutung. Am besten ist es, wenn man sich von einer Baumschule aus der Region beraten lässt und von dort auch das Pflanzmaterial bezieht.

 

Ziergehölze

Einzelbilder von links nach recht: Hamamelis, Feuerdorn, Flieder, Judasbaum, Blauglockenbaum

Bei den meisten Ziergehölzen tritt je nach Art und Sorte langsam die Winterruhe ein. Dies sollte berücksichtigt werden und die Gehölze nicht durch zusätzliche Maßnahmen gestresst werden.

Lediglich größerer Befall von Schädlingen und Krankheiten sollte beseitigt werden, d.h. aufmerksam durchputzen. Ansonsten benötigen die Ziergehölze keine besondere Beachtung.

Infiziertes Laub und Geäst sollte entfernt werden, ansonsten kann dieses Material für viele Gartenbewohner ein idealer Überwinterungsort sein.

Auf ausreichende Wasserversorgung muss nun vor allem bei nicht Laub-abwerfenden Gehölzen geachtet werden, schnell gibt es sonst gelbe Nadeln oder es kommt zu übermäßigem Nadelabwurf.

 

Stauden

Einzelbilder von links nach recht: Blaukissen, Fingerhut, Pfingstrose, Lupine, Storchschnabel

Die Blütenpracht im Staudenbeet neigt sich dem Ende zu, lediglich spät zurückgeschnittene Stauden zeigen auch jetzt noch frisches Grün und Blüten. Allerdings muss beachtet werden: Wird dieses Verfahren öfter nacheinander bei den gleichen Stauden angewandt, so verlieren diese wertvolle Reservestoffe und sind unter Umständen nicht mehr winterhart.

Ein behutsamer Rückschnitt ist angezeigt, wobei dies nicht vorschnell erfolgen sollte, sondern erst dann, wenn die Pflanzen "eingezogen" haben. D.h., alle - für die Pflanzen wichtigen - Nähr- und Reservestoffe wurden in die unterirdischen Überwinterungsorgane eingelagert.

Nicht alle Stauden sollten einen Rückschnitt erfahren. Für zahlreiche Insekten ist es hilfreich, wenn auch vollständig abgestorbene Stängel der Stauden stehen bleiben, denn sie dienen vielen Arten zur Überwinterung. Darüber hinaus haben manche Stängel, insbesondere von Gräsern, einen durchaus beachtlichen Zierwert.

Die Düngung ist eingestellt und eine zusätzliche Wasserversorgung ist ebenfalls nicht mehr erforderlich.

Schädlings- und Krankheitsherde sollten nach wie vor umgehend beseitigt werden.

Falls noch Unkraut steht, muss dies unbedingt am Aussamen gehindert werden.

Wer eine Neuanlage eines Staudenbeetes oder Nachpflanzungen ins Auge fasst, für den ist jetzt die richtige Zeit gekommen. Idealerweise lässt man sich von einer örtlichen Staudengärtnerei beraten und bezieht von dort selbstverständlich auch die Pflanzen, die für den Standort optimal geeignet sind.

 

Wechselflor

Einzelbilder von links nach recht: Begonie, Goldzweizahn, Calibrachoa, Lantane

Der Sommerflor wird durch die Herbst- und Winterbepflanzung ersetzt. Die dauerhafte Rahmenbepflanzung wird dabei ebenfalls gepflegt und ggf. erneuert.

Einige Beet- und Balkonpflanzen, wie z.B. Pelargonie (Gärtnergeranie) oder Fuchsie vertragen durchaus tiefe Temperaturen und werden auch nicht vom ersten, leichten Frost dahingerafft. Diese können ohne weiteres - bei entsprechendem Witterungsverlauf - bis in den Oktober hinein oder sogar länger stehen bleiben. Wer will, kann diese Pflanzen sogar im Keller oder einem anderen geeigneten Raum einschlagen und überwindern.

Die Wasserversorgung muss den herbstlichen Bedingungen angepasst werden, da die Verdunstung deutlich reduziert ist und witterungsbedingt ohnehin die Luftfeuchte erhöht ist und damit Fäulnis rascher um sich greift.

Die Herbstbepflanzung zeigt typischerweise keine großen Zuwächse und benötigt von daher auch - wenn überhaupt - nur eine sehr geringe Düngergabe. Für alle anderen Wechselflorpflanzen wird die Düngung komplett eingestellt.

 

Rasen

Einzelbilder von links nach recht: Rasensaatgut, junge Nachsaat, Gänseblümchen im Rasen, Rasen im Winter

Ein erstklassiger Zierrasen wird nahezu bis zum Vegetationsabschluss gepflegt.

Strapazierrasen oder "Blumenwiese" haben ihren letzten Schnitt erfahren und dürfen ruhig auch mit etwas höherem Bewuchs in den Winter gehen.

Düngung und Beregnung erfolgen nicht mehr. Wasser sollte - falls nicht frostsicher - abgestellt und Leitungen entleert sein.

Merke: Bei Frost oder Rauhreif sollte der Rasen nicht betreten werden. Gefrorene Blätter brechen ab. Dies führt zu Schäden an den Pflanzen und ggf. zu Lücken in der Grasnarbe.

 

Zimmerpflanzen

Einzelbilder von links nach recht: Schmetterlingsorchidee, Weihnachtsstern, Usambaraveilchen, Calla

Die Zimmerpflanzen haben jetzt deutlich weniger Licht und dies bei relativ hoher Temperatur und teilweise sehr geringer Luftfeuchte. Das bedeutet Stress, den man so gut es geht, lindern sollte, indem die Pflanzen möglichst nahe ans Fenster gestellt werden; Südfenster ist selbst für Pflanzen, die im Sommer unter voller Sonne leiden, nun kein Problem mehr, sondern sie fühlen sich dort wohl. Die Temperatur sollte möglichst - angepasst an die Pflanzenart und Bewohner - tief eingestellt werden und die Luftfeuchte, z.B. durch den Einsatz von Wasserzerstäubern möglichst erhöht werden.

Kübelpflanzen müssen vor Frosteinbruch in ihr Winterquartier geschafft werden.

Für Kübelpflanzen, die im Haus überwintert werden sollen, gilt: Vor dem Einstellen möglichst großzügig zurückschneiden, so werden auch Schadorganismen beseitigt und der Platzbedarf reduziert sich. Das Umtopfen verschiebt man auf das Frühjahr, es sei denn, es sind Wurzelschädlinge zu befürchten. Die Pflanzen werden sorgfältig auf Schadorganismen hin kontrolliert und diese werden möglichst vollständig beseitigt/ vernichtet.

Für Laub-abwerfende Kübelpflanzen gilt: möglichst kühl stellen; dunkel ist kein Problem und auf keinen Fall zu viel Wasser geben.

Für immergrüne Kübelpflanzen gilt: möglichst kühl (aber zugfrei); möglichst hell und das vorsichtige Gießen nicht vergessen.

Beim Gießen gilt: Wenn sich das Substrat mit deutlich erkennbarem Spalt vom Topfrand löst, wird gegossen. Nach ca. 20 Minuten wird das Überschusswasser aus dem Untersetzer entfernt.

 

Pflanzenschutz

Einzelbilder von links nach recht: Mehltau an Verbena, Eisen-Mangel an Calibrachoa, Xanthomonas an Kohl, Nacktschnecken bei der Paarung im Salatbeet

Nicht nur die Pflanzen haben weitgehend ihr Wachstum eingestellt. Auch viele Schadorganismen sind nun weniger aktiv bzw. befinden sich in einem Überwinterungsstadium. Aber das soll uns nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Die Überwinterungsquartiere von Kübelpflanzen sollten aufmerksam beobachtet werden und ggf. durch lokal begrenzte Maßnahmen (z.B. mit Wattestäbchen) behandelt werden.

Auch das Obst- und Gemüselager verdient jetzt unsere besondere Aufmerksamkeit. Die erforderlichen Maßnahmen sind einfach: aufmerksam beobachten und entfernen, ggf. (z.B. bei Kopfkohl) durchputzen.

 

 


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    zuletzt aktualisiert: 03.10.2025