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Ratgeber rund um Pflanzen und Garten

 

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Oktober

Der September hat sich vielerorts kalt und nass verabschiedet, wobei die Niederschläge nicht nur aus gärtnerischer Sicht durchaus willkommen sind.

Im Monat Oktober entwickelt sich typischerweise eine prächtige Herbstfärbung der Laubbäume und die Natur bereitet sich auf den Winter vor. Der Laubfärbung folgt der Laubfall und auch die Stauden ziehen sich ins Erdreich zurück. Frostnächte und auch frostige Tage gehören ebenso zu diesem Monat wie goldene Sonnentage. Die Ernte wird in diesem Monat für das Jahr abgeschlossen mit Ausnahme von sehr wenigen Früchten und dem Wintergemüse..

voller Korb mit geerntetem Gemüse

Mit dem Fruchtgemüse als Nasskonserve haltbar gemacht, lässt sich ein Stück Sommer auch in die Wintermonate retten.

Die Steinfrüchte der Schlehe zählen zum Wildobst, das typischerweise nach dem ersten Frost geerntet wird und ganz unterschiedlich zu Saft, Gelee oder Likör weiterverarbeitet werden kann. Entprechend eingelegt, können sie sogar wie Oliven zum Verfeinern von Speisen verwendet werden.

Auch die Sammelnussfrüchte der Hagebutte sind ein beliebtes Wildobst, aus dem sich nicht nur das vitaminreiche Hägemark herstellen lässt.

Nun sollte der Garten so langsam winterfest gemacht werden. Eile ist dabei aber nur dann geboten, wenn es frostig kalt wird. Während eines goldenen Oktobers wachsen viele Pflanzen weiter und auch deren Ernte kann ggf. bis in den November hinein geschoben werden.

Beachte: Wasserleitungen, Regenwassertonnen usw., die nicht frostsicher sind, müssen entleert werden, um Schäden zu vermeiden.

 

Mancherorts fällt viel Laub an und es stellt sich die Frage: Was soll ich damit tun? Zunächst ist Laub organische Substanz, die dem Nährstoffkreislauf wieder zugeführt werden sollte. Dies kann auf der Fläche geschehen oder über den Kompost. Ansonsten kann ein Laubhaufen auch als Überwinterungs-Biotop für manchen tierischen Gartenbewohner dienen.

Aber: Bei sehr hohen Laubmengen ist sowohl die Fläche als auch der Kompost überfordert. Zerkleinern kann helfen. D.h. wird ein Rasenmäher zum Mulchen oder ein Schredder zum Zerkleinern eingesetzt, dann geht die Rotte sehr viel schneller.

Trotzdem muss darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Laub auf einmal in den Kompost gegeben wird. Besser ist es, wenn man das Laub nach und nach beim Befüllen des Komposts untermischt.

Laub, das hohe Anteile an Gerbstoffen enthält, wie Walnuss- oder Eichen-Laub, verrottet nur sehr langsam und sollte deshalb nur in kleinen Mengen auf der Fläche oder im Kompost landen.

Laub, das mit Pilzen besiedelt ist, sollte ebenfalls nicht kompostiert werden, da dies zur erneuten Infektionsquelle werden kann.

Kräuter

Die Kräutersaison im Garten neigt sich dem Ende zu.

Mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Salbei, die unter extremen Frösten leiden können, sollten nun auf den Winter vorbereitet werden. Ein leichter Rückschnitt kann erfolgen. Für den eigentlichen Schnitt wartet man besser auf das Frühjahr, wenn erkennbar ist, welche Triebe den Winter unbeschadet überstanden haben. Ein leichtes Anhäufeln mit Laub kann sinnvoll sein, wirklich dicht "einpacken" sollte man die Kräuter aber erst, wenn strengerer Frost angesagt ist.

Von Kälte-empfindlichen Topfkräutern wie Basilikum können nun Stecklinge gewonnen werden (es sollten nur gesunde  und schädlingsfreie Triebe verwendet werden), um so ein Überwintern zu ermöglichen, da größere Pflanzen oft schwer auf der Fensterbank unterzubringen sind und, wenn sie in die Wohnung kommen, kränkeln.

Selbst bei eingeschränkten Möglichkeiten kann man Kresse, Rucola, Sprossen usw. anziehen, um so den ganzen Winter über eine pikant schmackhafte und frische Beilage zu haben.

 

Gemüse

Trotz vereinzelt hoher Temperaturen sollte das Lagergemüse nun geerntet werden, andernfalls besteht die Gefahr auch bei moderaten Temperaturen, dass z.B. Kopfkohl aufplatzt und damit die Qualität und Lagerfähigkeit durch eindringende Fäulnis verringert wird. Auch Möhren neigen - insbesondere nach längerer Trockenheit - zum Platzen und außerdem schmecken vielen Sorten als übergroße Rüben nicht mehr so gut.

Während die winterharte Topinamburknolle bis in das zeitige Frühjahr im Boden am besten aufgehoben ist (wenn nicht Mäuse oder andere Schädlinge zum Problem werden), sollte Yacón, die nicht frostharte Verwandte der Topinambur, geerntet werden, sobald das Laub Frostschäden zeigt.

"Tropisches Fruchtgemüse", wie Zucchini, Gurke, Tomate, Paprika usw. wird im Freiland und aus dem unbeheizten Gewächshaus abgeräumt.

Eingelagertes Gemüse sollte nun regelmäßig auf Schäden/ Fäulnis kontrolliert werden.

Ganz wichtig: Gemüse darf nicht zusammen mit Obst gelagert werden, denn auch dann treibt das Gemüse vorzeitig aus!i

Nach wie vor gilt:

Nun ist es auch höchste Zeit das Wintergemüse zu säen (falls nicht erfolgt). Auf Pilzkrankheiten ist hier besonders zu achten, d.h. nasse Bestände vermeiden.

Abgeerntete Beete sollten vollständig geräumt werden, so dass sich nicht auf absterbenden Gemüserestpflanzen Krankheiten und Schädlinge vermehren können. Die abgeräumten Gemüsebeete können dann - wenn keine Winterkultur vorgesehen ist - noch mit einer Grüneinsaat bestellt werden, insbesondere dann, wenn ein Umgraben für diese Fläche nicht vorgesehen ist.

 

Obst

Die Ernte kommt so langsam zum Abschluss. Das Obst ist bereits weiterverarbeitet oder wird eingelagert. Eine regelmäßige Kontrolle des Lagers ist notwendig, wobei die Früchte möglichst wenig Stress durch Erschütterungen erfahren sollten. Faules muss entfernt werden.

Im Garten sollten die Nützlinge nicht vergessen werden. Ein Laubhaufen und auch Reisig kann hier manchen tierischen und nützlichen Gartenbewohnern eine geeignete Überwinterungsmöglichkeit bieten.

Noch ist es nicht zu spät: Wer seinen Obstbestand erneuern oder erweitern möchte, sollte eine Herbstpflanzung ins Auge fassen. Da die Sommer zunehmend von großer Trockenheit geprägt sind, gewinnt die Herbstpflanzung mehr und mehr an Bedeutung. Am besten ist es, wenn man sich von einer Baumschule aus der Region beraten lässt und von dort auch das Pflanzmaterial bezieht.

 

Ziergehölze

Bei den meisten Ziergehölzen tritt je nach Art und Sorte langsam die Winterruhe ein. Dies sollte berücksichtigt werden und die Gehölze nicht durch zusätzliche Maßnahmen gestresst werden.

Lediglich größerer Befall von Schädlingen und Krankheiten sollte beseitigt werden, d.h. aufmerksam durchputzen. Ansonsten benötigen die Ziergehölze keine besondere Beachtung.

Infiziertes Laub und Geäst sollte entfernt werden, ansonsten kann dieses Material für viele Gartenbewohner ein idealer Überwinterungsort sein.

Auf ausreichende Wasserversorgung muss nun vor allem bei nicht Laub-abwerfenden Gehölzen geachtet werden, schnell gibt es sonst gelbe Nadeln oder es kommt zu übermäßigem Nadelabwurf.

 

Stauden

Die Blütenpracht im Staudenbeet neigt sich dem Ende zu, lediglich spät zurückgeschnittene Stauden zeigen auch jetzt noch frisches Grün und Blüten. Allerdings muss beachtet werden: Wird dieses Verfahren öfter nacheinander bei den gleichen Stauden angewandt, so verlieren diese wertvolle Reservestoffe und sind unter Umständen nicht mehr winterhart.

Ein behutsamer Rückschnitt ist angezeigt, wobei dies nicht vorschnell erfolgen sollte, sondern erst dann, wenn die Pflanzen "eingezogen" haben. D.h., alle - für die Pflanzen wichtigen - Nähr- und Reservestoffe wurden in die unterirdischen Überwinterungsorgane eingelagert.

Nicht alle Stauden sollten einen Rückschnitt erfahren. Für zahlreiche Insekten ist es hilfreich, wenn auch vollständig abgestorbene Stängel der Stauden stehen bleiben, denn sie dienen vielen Arten zur Überwinterung. Darüber hinaus haben manche Stängel, insbesondere von Gräsern, einen durchaus beachtlichen Zierwert.

Die Düngung ist eingestellt und eine zusätzliche Wasserversorgung ist ebenfalls nicht mehr erforderlich.

Schädlings- und Krankheitsherde sollten nach wie vor umgehend beseitigt werden.

Falls noch Unkraut steht, muss dies unbedingt am Aussamen gehindert werden.

Wer eine Neuanlage eines Staudenbeetes oder Nachpflanzungen ins Auge fasst, für den ist jetzt die richtige Zeit gekommen. Idealerweise lässt man sich von einer örtlichen Staudengärtnerei beraten und bezieht von dort selbstverständlich auch die Pflanzen, die für den Standort optimal geeignet sind.

 

Wechselflor

Der Sommerflor ist durch die Herbst- und Winterbepflanzung ersetzt. Die dauerhafte Rahmenbepflanzung wird dabei ebenfalls gepflegt und ggf. erneuert.

Einige Beet- und Balkonpflanzen, wie z.B. Pelargonie (Gärtnergeranie) oder Fuchsie vertragen durchaus tiefe Temperaturen und werden auch nicht vom ersten, leichten Frost dahingerafft. Diese können ohne weiteres - bei entsprechendem Witterungsverlauf - bis in den Oktober hinein oder sogar länger stehen bleiben. Wer will, kann diese Pflanzen sogar im Keller oder einem anderen geeigneten Raum einschlagen und überwindern.

Die Wasserversorgung muss den herbstlichen Bedingungen angepasst werden, da die Verdunstung deutlich reduziert ist und witterungsbedingt ohnehin die Luftfeuchte erhöht ist und damit Fäulnis rascher um sich greift.

Die Herbstbepflanzung zeigt typischerweise keine großen Zuwächse und benötigt von daher auch - wenn überhaupt - nur eine sehr geringe Düngergabe. Für alle anderen Wechselflorpflanzen wird die Düngung komplett eingestellt.

 

Rasen

Ein erstklassiger Zierrasen wird nahezu bis zum Vegetationsabschluss gepflegt.

Strapazierrasen oder "Blumenwiese" haben ihren letzten Schnitt erfahren und dürfen ruhig auch mit etwas höherem Bewuchs in den Winter gehen.

Düngung und Beregnung erfolgen nicht mehr. Wasser sollte - falls nicht frostsicher - abgestellt und Leitungen entleert sein.

Merke: Bei Frost oder Rauhreif sollte der Rasen nicht betreten werden. Gefrorene Blätter brechen ab. Dies führt zu Schäden an den Pflanzen und ggf. zu Lücken in der Grasnarbe.

 

Zimmerpflanzen

Die Zimmerpflanzen haben jetzt deutlich weniger Licht und dies bei relativ hoher Temperatur und teilweise sehr geringer Luftfeuchte. Das bedeutet Stress, den man so gut es geht, lindern sollte, indem die Pflanzen möglichst nahe ans Fenster gestellt werden; Südfenster ist selbst für Pflanzen, die im Sommer unter voller Sonne leiden, nun kein Problem mehr, sondern sie fühlen sich dort wohl. Die Temperatur sollte möglichst - angepasst an die Pflanzenart und Bewohner - tief eingestellt werden und die Luftfeuchte, z.B. durch den Einsatz von Wasserzerstäubern möglichst erhöht werden.

Kübelpflanzen müssen vor Frosteinbruch in ihr Winterquartier geschafft werden.

Für Kübelpflanzen, die im Haus überwintert werden sollen, gilt: Vor dem Einstellen möglichst großzügig zurückschneiden, so werden auch Schadorganismen beseitigt und der Platzbedarf reduziert sich. Das Umtopfen verschiebt man auf das Frühjahr, es sei denn, es sind Wurzelschädlinge zu befürchten. Die Pflanzen werden sorgfältig auf Schadorganismen hin kontrolliert und diese werden möglichst vollständig beseitigt/ vernichtet.

Für Laub-abwerfende Kübelpflanzen gilt: möglichst kühl stellen; dunkel ist kein Problem und auf keinen Fall zu viel Wasser geben.

Für immergrüne Kübelpflanzen gilt: möglichst kühl (aber zugfrei); möglichst hell und das vorsichtige Gießen nicht vergessen.

Beim Gießen gilt: Wenn sich das Substrat mit deutlich erkennbarem Spalt vom Topfrand löst, wird gegossen. Nach ca. 20 Minuten wird das Überschusswasser aus dem Untersetzer entfernt.

 

Pflanzenschutz

Nicht nur die Pflanzen haben weitgehend ihr Wachstum eingestellt. Auch viele Schadorganismen sind nun weniger aktiv bzw. befinden sich in einem Überwinterungsstadium. Aber das soll uns nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Die Überwinterungsquartiere von Kübelpflanzen sollten aufmerksam beobachtet werden und ggf. durch lokal begrenzte Maßnahmen (z.B. mit Wattestäbchen) behandelt werden.

Auch das Obst- und Gemüselager verdient jetzt unsere besondere Aufmerksamkeit. Die erforderlichen Maßnahmen sind einfach: aufmerksam beobachten und entfernen, ggf. (z.B. bei Kopfkohl) durchputzen.

 


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    zuletzt aktualisiert: 30.09.2024